Interview zum Fanfilm "Stargate: Combination" - 21. Juli 2009
Hier das gesamte Interview:
Wir möchten euch zunächst zu eurem Projekt gratulieren. In der Form und Größe hat es so etwas bis jetzt im Stargate-Franchise hier in Deutschland noch nicht gegeben.
P.V./M.B.: Vielen Dank!
Euer Fanfilm feiert ja am 7. August Internetpremiere. Seid ihr
nervös?
P.V.: Gering
nervös… Eher erleichtert. Denn nach so langer Zeit
und so vieler
Arbeit, ist es ein beruhigendes Gefühl, zu wissen, dass sich
die Arbeit
und der Aufwand gelohnt haben.
M.B.: Ein wenig, jetzt
kommt der Zeitpunkt wo wir das erste Mal sehen, wie er beim Publikum
ankommt. Natürlich ist es auch ein schöner Abschluss
des Projektes, um
dann zu 100 Prozent ins nächste zu starten.
Wie kam es zum Projekt
„Stargate:
Combination“?
M.B.: Christian Veit (Regie- und Produktionsassistent) und ich überlegten uns mal wieder nach zwei jähriger Pause einen „kleinen“ Film zu drehen. Da wir die 10. Staffel SG-1 schauten war klar, um was es geht. Es sollte ein Fan Film werden der auch passend zum Ende des Originales ist und da war der Zeitpunkt genau richtig.
Ward ihr schon vor eurer Produktion
mit Stargate vertraut?
M.B.: Ja.
Ich habe einige Folgen geschaut und war mit der Materie ein wenig
vertraut, was fürs Drehbuch schreiben natürlich recht
nützlich war.
Natürlich wurde ich auch von vielen Fans unterstützt,
wenn es um
Details ging die mir selbst nicht vertraut waren.
P.V.: Ich
hatte vorher nur (mehrmals) Emmerichs Kinofilm und nur 2 bis 3 Episoden
der Serie gesehen. Dies war aber meines Erachtens gut, um wirklich
objektiv und neutral an das Projekt ran zu gehen.
Warum
sieht man eurer Meinung nach erst seit ein paar Jahren
größere
Fanfilm-Projekte im Stargate-Bereich? Bietet das Franchise nicht genug
Erzählstoff?
P.V.: Genug Erzählstoff ist
definitiv vorhanden!
Allerdings spielt sicher die enorm schnelle Entwicklung der Technik
eine Rolle, dass erst seit ein paar Jahren zunehmend Fanfilme
produziert werden. Denn vor einigen Jahren war es für den
Laien noch
recht schwierig Effekte, wie sie im Sci-Fi üblich sind,
nachzumachen.
Heute, wo Videoschnitt- und Effektprogramme recht erschwinglich
geworden sind, kann sich beinahe jeder an Fanfilmen versuchen. Leider
denken viele, dass es mit ein paar Effekten schon getan ist. Die
meisten sehen einfach nicht, was es für Arbeits- und
Geldaufwand ist,
einen „guten“ Film zu produzieren! Deswegen brechen
viele Fanfilmer
irgendwann ab und einige ersticken bereits im Keim.
M.B.: Ich
denke, Fan Filme hat es immer schon gegeben. Nur eben qualitativ nicht
so hochwertig, wie in der heutigen Zeit, was natürlich mit der
Entwicklung der Technik zu tun hat. Sie wurden einfach nicht so
bekannt. Aber da das Internet ja auch immer mehr Möglichkeiten
bietet,
kann ja wirklich jeder alles ins Netz stellen und
veröffentlichen und
dadurch Aufmerksamkeit erregen. Zum Thema Erzählstoff ist sehr
viel
Potenzial vorhanden, aber leider kann man wirklich das wenigste
umsetzen und Leute finden die mitziehen.
Was genau waren eure Aufgaben bei
der Produktion des Fanfilms?
M.B.: Ich
hatte die Ehre, mich als Produzent des Filmes mit den Leuten
rumzuärgern, Finanzen zu planen, Drehpläne zu
schreiben und Leute zu
koordinieren. Also alles, was dazu gehört und keiner sieht.
Aber ich
durfte, wenn Bedarf war, auch mal das machen, was mir am wichtigsten
ist und zwar Kameramann. Aber um so ein Projekt wirklich fertig zu
bekommen, muss eben jeder seinen Bereich einhalten. Jeder hat
für seine
Aufgabe das Sagen, denn wenn man noch rumdiskutiert, wird man nie
fertig. Das ist ganz wichtig für große Projekte!
P.V.: Ich
habe Regie geführt und zusammen mit Christian Veit (Regie- und
Produktionsassistent) stets Michael Böttner dabei
unterstützt, das
Projekt erfolgreich zu beenden.
Hat das Projekt viel Freizeit
beansprucht oder war es
für euch eher ein nettes Hobby nebenbei?
P.V.: „Freizeit“ gab es
für uns drei
während des Projektes gar keine!
M.B.: Was
war nochmal Freizeit? Nee, wenn ich ganz ehrlich bin, war das Drehen an
sich ja wie Freizeit für uns. Man hat seine Leute wieder
gesehen und
selbst wenn es mal wieder stressig war, wegen Zeitproblemen oder so,
man hat sich zusammen gerissen und weiter gemacht. Wir hatten auch
schwere Zeiten, was natürlich bei einer Drehzeit von 9 Monaten
klar
ist. Aber alle haben sich gegenseitig motiviert und aufs Ziel
hingearbeitet.
Die Handlung soll ja in einigen
Punkten
mal mehr, mal weniger vom Original abweichen. Gab es im Vorfeld
große
Diskussionen über diese Neuinterpretation?
M.B.: Als ich anfing das Drehbuch zu schreiben, habe ich mich immer wieder mit Fans aus Deutschland und den USA ausgetauscht und auf ein gemeinsames Ziel hingearbeitet. Professionelle Neuinterpretationen gibt es in der heutigen Zeit sehr viele, aber komischerweise ist so etwas plötzlich umstritten, wenn es von Fans gemacht wird. Ich hätte nie über ein anderes Team schreiben können, denn ich wollte SG1 in dem Film in Erinnerung halten. Natürlich kommen wir nicht an die originalen Charaktere heran, aber das haben wir nie behauptet oder überhaupt gewollt. Ich denke, wir haben nicht nur einen Film in Spielfilmlänge geschaffen, sondern auch noch ein schweres Thema ausgesucht, an das sich noch niemand herantraute. Aber das war der Reiz für mich, das Projekt zu machen. Nicht umsonst steht VISION Entertainment Studios für neues, den „Standards“ machen genug andere!
Ist es nicht riskant, 10 Staffeln
Stargate in einem Film
erzählen zu wollen?
M.B.: Wenn es eine logische Story ist, die einem funktionierenden Handlungsstrang folgt und nicht zu viele Ungereimtheiten auftauchen, dann hat man eine gute Geschichte geschaffen. Desweiteren wurden ja nicht 10 Staffeln in einen Film gequetscht, sondern nur die wichtigsten Ereignisse in einer veränderten Geschichte erzählt. Da können alle Hobbyfilmer gefragt werden, wie viel doch in 90 Minuten Film passt und wie lange man benötigt, um dies nach zu weisen. Es kann einiges erzählt werden ohne die Story langweilig werden zu lassen und ich bin der Meinung das ist uns recht gut gelungen.
Wie habt ihr es eigentlich
geschafft, so viele freiwillige Darsteller und Mitwirkende
aufzutreiben, die an der Produktion beteiligt waren?
M.B.: Als
wir das Projekt starteten hießen wir ja noch
Thüringer Filmclub. Da wir
ja früher immer schon mal kleinere Projekte gemacht hatten,
waren wir
schon ungefähr 5 Leute. Natürlich schöpften
wir unser Potenzial mit
allen Mitteln aus, um an weitere Leute zu kommen, wobei ja am Anfang
die Crew auf ca. 40 Leute geschätzt wurde (Zum Ende 100).
Durch
Zeitungsanzeigen und viel Werbung im Internet kamen dann auch einige
Leute zu unseren Castings und Stück für
Stück füllten sich die Lücken
in der Crew. Auch einige Freunde wurden angesprochen und wir konnten
fristgemäß anfangen zu drehen. Wenn man
darüber nachdenkt, wie wir die
Leute die ganze Zeit so ohne Bezahlung an uns binden konnten, kann ich
immer wieder nur sagen, dass ich selber fasziniert war. Aber um so
etwas zu schaffen, wollen sie auch sehen, dass du nicht nur reden
kannst, sondern auch handelst. Denn wenn man sieht, wie es voran geht,
will man natürlich bei der „großen
Sache“ dabei sein. Man muss ein
Mittelding zwischen dem Drehplan und den Interessen der Leute finden
und das haben Peter, Christian und ich gut gelöst und allen
Beteiligten
und uns eine bestmögliche Umgebung geschaffen, um den Film zu
machen.
Da bringt es einem nichts, wenn der Wille da ist, einen Film zu machen.
Man muss auch bedenken, dass man mit Menschen arbeitet und nicht mit
animierten Figuren. Da müssen immer Kompromisse eingegangen
werden.
P.V.: Richtig.
Es war auch jeden Tag auf’s neue eine Herausforderung, die
Konflikte
zwischen den Crew-Mitgliedern zu lösen. Man muss die Leute
immer
motivieren, sich weiter anzustrengen und ihnen dennoch Spaß
an der
Sache zu lassen.
Seid ihr sehr überrascht
über den hohen
Bekanntheitsgrad, den euer Projekt in kürzester Zeit bei den
deutschen
Stargate-Fans erlangt hat?
M.B.: Allein durch die Diskusionen
über unsere Neuinterpretation wurden wir ja schon bekannt und
natürlich
auch durch die rasche Planung und Umsetzung. Man muss dazu noch sagen,
wir sind alle nicht vom Fach und in meinem Fall war das der erste Film,
den ich in so einem Umfang betreut habe. Auch die Spieldauer von 90
Minuten lässt sich sehen und ist ja in dieser Dimension im Fan
Bereich
noch nicht wirklich nachzuweisen. Dann kommen noch die faszinierenden
Effekte dazu, bei denen man uns sogar schon vorwarf, sie
währen aus dem
Original geschnitten. Dies baut mich natürlich immer wieder
auf, denn
das Filmmaterial ist komplett von uns. Das einzige, was nicht ganz von
uns ist, sind einige Sachen im Drehbuch. Aber deshalb ist es ja auch
ein Fan Film.
P.V.: Also, ich bin schon überrascht. Aber
auch das hat geholfen, die Crew stets „bei der Stange zu
halten“ und
weitere Unterstützung zu finden. Und zum Thema
„Material-Klau“… auch
bei unserem Soundtrack wurde uns schon vorgeworfen, es wäre
teilweise
Original-Musik. Aber tatsächlich handelt es sich auch beim
Soundtrack
um eine komplette Neu-Interpretation, die von Sebastian Schell brillant
komponiert wurde!
Wie schaut die Zukunft aus? Habt
ihr
schon ein weiteres Großprojekt und inwiefern helfen euch die
Erfahrungen aus dem Dreh von „Stargate:
Combination“?
P.V.: Kommendes Jahr produzieren wir ein
weiteres
„Großprojekt“. Diesmal aber keinen
Fanfilm, sondern
eine eigene Geschichte.
Die
Erfahrungen, die wir bei SG-C sammeln konnten war mehr, als wir die
vielen Jahre davor sammeln konnten. JEDE Erfahrung, egal ob klein,
groß, negativ oder positiv, hat uns geholfen besser zu werden!
M.B.: Ich
persönlich bin ja auch immer für Abwechslung. Daher
war von Anfang an
klar, dass es in eine andere Richtung gehen wird. Natürlich
hat uns SG
Combination sehr geholfen. Wir haben unsere Erfahrungen gesammelt, um
das nächste Mal noch besser zu werden. Auch einige Leute
werden sich
bei der nächsten Produktion wieder sehen, denn es haben sich
Zugpferde
herausgebildet auf die man nicht verzichten möchte. Das
nächste Projekt
sieht sehr vielversprechend aus und ich kann nur sagen, lasst euch von
unseren Leistungen weiter überzeugen. Wir werden euch nicht
enttäuschen.
wird und hoffen, dass wir weiterhin spannende Produktionen
von euch sehen werden.